JUL startet mit neuen Geschäftsbereich

JUL startet mit neuen Geschäftsbereich

JUL startet mit neuen Geschäftsbereich

Ehemaliges Hotel in Schöndorf wird für Betreutes Wohnen saniert

JUL-Geschäftsführer Matthias Labitzke (oben Mitte), Beiratsmitglied der Stiftung Kinderplanet Manfred Scherer (links oben), Bürgermeister Ralf Kirsten (rechts oben) sowie Kinder und Erzieherinnen des Naturkindergartens Weimar-Schöndorf während der Veranstaltung

Aus der Thüringer Allgemeinen vom 02.09.2021 (von Susanne Seide)

WEIMAR // 02.09.2021 Mit einem mobilen Dienst hat die gemeinnützige JUL GmbH an ihrem Sitz in Schöndorf ihren neuen Geschäftsbereich JUL Pflege gestartet. Dazu hat sie vier Pflegerinnen sowie Carmen Raspe als Pflegedienstleiterin eingestellt. Alle haben langjährige Berufserfahrung, wie JUL-Geschäftsführer Matthias Labitzke betonte. Besonderheit: Die Mitarbeiterinnen werden nach dem Tarif für den öffentlichen Dienst und dementsprechend gut bezahlt, sagte er.

JUL-Geschäftsführer Matthias Labitzke (links) und Bürgermeister Ralf Kirsten (rechts)

Zur Pflege war die JUL „wie die Jungfrau zum Kinde“ gekommen, erinnerte der Geschäftsführer. Mit einem privaten Pflegeanbieter, der im einstigen Hotel am Schöndorfer Teich in die Immobilie einer JUL-Tochter eingemietet war, hatte sie einen Anbau für betreutes Wohnen geplant. Nachdem dafür im Dezember 2018 der Spatenstich erfolgt war, kam es zum Bruch.

Die Frage, ob die Immobilie weitervermietet oder doch lieber selbst genutzt werden sollte, führte dann zum Aufbau des neuen Geschäftsbereiches. Das war die Aufgabe von Yvonne Unger, die bisher die Kindergärten verantwortete. Sie sind das Hauptarbeitsgebiet der JUL, die vor genau 30 Jahren mit der Jugendberufshilfe in Schöndorf an den Start gegangen war, die auch heute noch zu ihrem Portfolio gehört. Aus einst 50 Mitarbeitern wurden bundesweit seither rund 950, berichtete Matthias Labitzke. Der auch für Soziales zuständige Bürgermeister Ralf Kirsten (weimarwerk) begleitete das Anbau-Projekt seit dem Spatenstich und betonte, die JUL in Weimar nicht missen zu wollen. Er sei stolz, dass sie ihre Zentrale in Weimar und ein Angebotsspektrum habe, „wie ich es sonst nicht kenne“. Die vier Mitarbeiterinnen waren mit dem eigens angeschafften Fahrzeug bereits am ersten Arbeitstag zu Klienten in Schöndorf und Umgebung unterwegs. „Das sind keine Patienten“, betonte Carmen Raspe ihren Anspruch bei der Pflege.

Ihr neuer Chef verspricht sich von ihrer Erfahrung und der ihrer Kolleginnen eine Betreuung Älterer mit mehr Zeit, auch zum Zuhören, die ihnen mehr Lebensqualität ermögliche, als es sonst üblich sei.

Die JUL arbeitet unter dem Dach der Stiftung Kinderplanet, dessen Vorstandsmitglied Manfred Scherer bereits weit nach vorne blickte. Im nächsten Schritt werde das leerstehende ehemalige Hotelgebäude saniert. Die Planung sei durch und die Finanzierung gesichert, sagte Matthias Labitzke zum Stand der Dinge. Rund 1,8 Millionen Euro werde die JUL in die Sanierung investieren, von der er hofft, dass sie 2023 abgeschlossen sein wird. Zunächst aber werden eventuell noch ab diesem Jahr die ersten vier Zimmer im Erdgeschoss des Anbaus für betreutes Wohnen vermietet.

Die JUL hat aber noch weitere Pläne an ihrem Hauptsitz. Der markante große Speicher auf dem ehemaligen Gutsgelände soll abgerissen werden. Den entsprechenden Antrag habe die gGmbH bereits bei der Stadt gestellt. Im Nachgang entstehe dort eine Parkanlage, die die Wohnqualität der Senioren deutlich steigern und auch den Hauptsitz als Ganzes attraktiver werden lassen soll. Dazu zähle ebenso, die Autos komplett vom Areal zu verbannen. Neue Stellplätze würden auf der anderen Straßenseite entstehen, wo bereits vor etlichen Jahren vollkommen marode Katen abgerissen worden waren.

Infos unter www.jul-pflege.de